“Der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Geist und Seele. Jede Krankheit ergreift den Organismus in seiner Gesamtheit. Als Homöopath nehme ich die Krankheitserscheinungen als zusammenhängend wahr. Dies deckt sich mit der Aussage von Prof. Thure Baron v. Uexküll, dem Nestor der deutschen Psychosomatik: “Es gibt keine psychosomatischen Krankheiten, so wie es keine rein körperlichen Leiden gibt. Bei jedem menschlichen Leiden, vom Schnupfen bis zum Krebs, greifen Körperliches, Seelisches und Soziales auf unlösbare, oft auch unschaubare Weise ineinander.”
(Nachruf auf Prof. Dr. med. Thure Baron v. Uexküll; H. Baron Freytag v. Loringhoven, 2004).
Category: Homöopathie
über Homöopathie, Geschichte, Wirkungsweise
Ähnlichkeitsregel
Der Arzt und Chemiker Samuel Hahnemann (1755-1843) machte Ende des 18. Jahrhunderts die Beobachtung, dass bei einem gesunden Menschen, der über längere Zeit einen arzneilich wirksamen Stoff einnimmt, genau dieselben Symptome auftreten, die diese Arznei beim Kranken heilen kann. Nur das homöopathische Arzneimittel wirkt, das in einer Arzneiprüfung am Gesunden dieselben Symptome hervorgerufen hat, an denen der Kranke leidet. Das korrekt gewählte homöopathische Arzneimittel passt zur Krankheit wie ein Schlüssel zum Schloss und führt zur Heilung.
Homöopathische Arzneimittel
- wirken nachgewiesen. Studien bestätigen das.
- sind am Menschen, nicht an Tieren oder im Labor geprüft worden.
- sind überprüfbar. Der Arzt kennt die Wirkung seiner Mittel genau und im Voraus.
- haben durch ihre spezielle Herstellung eine langanhaltende Wirkung und keine Nebenwirkungen.
- werden als Einzelmittel gegeben. Mischungen und Komplexmittel sind keine Homöopathie.
Die Arzneiprüfung
Die in der Homöopathie verwendeten Substanzen wurden an gesunden Menschen, nicht an Tieren oder im Labor geprüft. Nur ein Gesunder kann unverfälscht die Symptome widerspiegeln, die für das Erkennen der Mittelwirkung Voraussetzung sind. Pflanzen wie die Küchenschelle, die Tollkirsche oder das Gänseblümchen, tierische Stoffe wie z.B. Bienengift und Mineralien wie Calcium oder Phosphor wurden von Testpersonen hochdosiert über längere Zeit eingenommen. Alle dabei auftretenden Symptome wurden genau dokumentiert. Sie ergeben eine komplexe körperliche und geistige Beschreibung der Arzneiwirkungen.
Potenzierung
Heilpflanzen und viele Natursubstanzen, z.B. Mineralien und Steine enthalten starke arzneiliche Kräfte. Diese Heilkräfte müssen aus ihrem rohen Zustand erst aufgeschlossen werden. Eine Verdünnung würde zwar die Nebenwirkungen einer Substanz abschwächen, aber in gleichem Maße auch die Heilkräfte. Homöopathische Heilmittel werden deshalb in mehreren Arbeitsschritten durch stufenweises, abwechselndes Verdünnen und Schütteln einer Ausgangssubstanz hergestellt. Dieses Verfahren wird Potenzieren genannt.
Wirkungsweise
Beim Potenzieren wird die Arznei abwechselnd verdünnt und geschüttelt (Pflanzensaft) oder zerrieben (Steine, Mineralien). Dabei finden zwei einander entgegengesetzte Vorgänge statt: Auf der einen Seite werden die grobstofflichen Wirkungen der Arznei immer weiter abgeschwächt. Auf der anderen Seite werden die dynamischen, unabhängig von der Substanzmenge wirkenden Heilkräfte freigesetzt und immer mehr verstärkt – die Arznei wirkt jetzt tiefer, eindringlicher und nebenwirkungsfreier. Sie bewirkt Heilung durch Anregung der körpereigenen Selbstheilungskräfte.
Studien
Richtig angewandt ist Homöopathie eine hochwirksame Behandlungsmethode. Zahlreiche dokumentierte Heilungen durch homöopathische Mittel bestätigen dies. Auch wissenschaftliche Studien beweisen die Wirksamkeit der Homöopathie. Es gibt eine ganze Reihe Studien, die einen signifikant positiven und damit substanzspezifischen Effekt homöopathischer Arzneimittel zeigen.
Rationale Medizin
Homöopathie ist eine rationale medizinische Methode. Die Grundregeln der Homöopathie – die Arzneimittelprüfung am Gesunden, die Ähnlichkeitsregel und die individuelle Arzneiwahl – wurden seit der Begründung der Homöopathie vor über 200 Jahren durch millionenfache Erfahrungen geprüft und untermauert. Diese Grundregeln bilden ein rationales, in sich logisches Therapieprinzip. Sie basieren auf Fakten und werden nicht fortlaufend durch neue medizinische Theorien abgelöst.
Geschichte der Homöopathie
Homöopathie ist das Lebenswerk des Arztes Samuel Hahnemann (1755-1843), der, unzufrieden mit der Medizin seiner Zeit, nach einer besseren und zuverlässigen Heilmethode suchte. Hahnemann erwarb große Kenntnisse als Chemiker, Apotheker und Hygieniker. Er führte jahrzehntelang chemische Versuche durch, veröffentlichte wissenschaftliche Abhandlungen und übersetzte zahlreiche medizinische Schriften aus dem Englischen, Französischen und Italienischen. Dadurch erwarb er sich eine ausgezeichnete Kenntnis der gesamten zeitgenössischen Arzneimittellehre und Medizin. Außerdem gilt Hahnemann als einer der bedeutensten Begründer sozialer Hygiene und Gesundheitsförderung.
Schulmedizin und Naturheilkunde
sind entgegengesetzt wirkende Therapien. Ein hoher Blutdruck z.B. wird mit einem blutdrucksenkenden Mittel behandelt; manche Arten von Hautausschlägen werden mit einer Kortisonsalbe für kurze Zeit zum Verschwinden gebracht; falls der Patient auch Schlafstörungen hat, wird ihm zusätzlich ein Schlafmittel verschrieben. Weder der hohe Blutdruck, noch die Schlafstörung werden durch diese Medikamente wirklich geheilt.
Homöopathie unterscheidet sich auch von den naturheilkundlichen Heilmethoden wie z.B. Phytotherapie (Therapie mit pflanzlichen Mitteln), Ausleitungsverfahren (Fasten, Hydrocolontherapie), Bioresonanz usw. die, genau wie die konventionelle Medizin, auf vermuteten Krankheitsursachen basieren. Das kann eine Vergiftung, eine Leberstörung, eine Störung der Darmflora, eine Allergie oder Unverträglichkeit von Substanzen als vermutete Krankheitsursache sein. Im Gegensatz dazu orientiert sich die homöopathische Behandlung immer exakt an den subjektiven und objektiven Beschwerden des Patienten, ohne sie deuten zu wollen.
Arzneimittelbilder
Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, was für ein Arzneimittel Sie einnehmen und Informationen in Büchern oder im Internet gesucht. In Büchern und im Internet stehen Beschreibungen homöopathischer Arzneien, in denen typische Charaktermerkmale der Mittel beschrieben werden. Homöopathie ist jedoch sehr nüchtern. Diese “Arzneimittelbilder” gibt es nicht. Es sind subjektive Interpretationen, die eine zeitlang in Mode sind und dann wieder verschwinden. Homöopatische Arzneien haben kein “Charakterbild” oder “Thema”. Sie haben nur Symptome, die in Arzneiprüfungen beobachtet wurden. Nach der Ähnlichkeitsregel der Homöopathie werden diese Arzneimittel Menschen mit ähnlichen Symptomen zur Heilung gegeben.